Interview mit Helmut Müller, Geschäftsführer der Penta GmbH Green-IT ist mehr als sparsame Prozessoren

Interview mit Helmut Müller, Geschäftsführer der Penta GmbH Green-IT ist mehr als sparsame Prozessoren

Viele Hersteller schmücken ihre Produkte gerne mit dem Label ‚Green-IT‘. Doch tun Sie das auch zu Recht? Helmut Müller, Geschäftsführer der Penta GmbH, erklärt im Interview, warum verbesserte Energieeffizienz der Prozessoren alleine nicht ausreicht und was für ihn echte umweltfreundliche Computertechnik ausmacht.
eD: Herr Müller, Sie sagen, viele Produkte nennen sich zu Unrecht Green-IT. Warum?

Helmut Müller: Die meisten Produkte, die unter dem Label Green-IT firmieren, integrieren
lediglich die neuesten Prozessorgenerationen, die i.d.R. stromsparender sind als die Vorgängerversionen. Wenn das alles ist, was diese Geräte zum Umweltschutz beitragen, dann sage ich: das ist Etikettenschwindel. Denn es gibt noch weitere von PCs verursachte Umweltbelastungen als nur den Stromverbrauch im Betrieb. Nehmen Sie zum Beispiel die Herstellung und Entsorgung von Computern. Die ist für knapp 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, etwa so viel wie der internationale Flugverkehr verursacht. Dazu kommt noch der Verbrauch natürlicher Ressourcen für den Bau der Systeme und mögliche Umweltbelastungen durch schwer abbaubare Stoffe bei der Entsorgung. Und diese angeblich umweltfreundlichen Geräte ignorieren diese Punkte einfach.

eD: Inwiefern?

Helmut Müller: Die Geräte sind oft auf kurze Standzeiten angelegt. Im Reparaturfall oder bei Upgradewunsch, wird der Computer komplett ausgetauscht. Aber IT ist kein Wegwerf-Produkt. Stellen Sie sich das so vor: ein PKW und ein Bus stoßen beide Abgase aus. Im Auto sitzt womöglich nur eine Person, der Bus befördert Dutzende Leute. Relativ gesehen ist also der Bus umweltfreundlicher. Ähnlich ist das bei PCs. Bei jedem PC, der hergestellt bzw. entsorgt wird, wird die Umwelt belastet. Also ist doch der PC, der über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann, umweltfreundlicher als ei­ner, der bereits nach nur kurzer Standzeit ersetzt werden muss. Die höheren Standzeiten werden zum einen möglich, wenn ich robuste Computer verwende, die z.B. gegen Beschädigungen durch Stöße geschützt sind. Und zum anderen durch langzeitverfügbare CPU-Module, die ich bei Bedarf einzeln austauschen kann, auch noch nach vielen Jahren, selbst wenn der Prozessor bereits abgekündigt wurde. Das System selbst bleibt bestehen. Ein solcher Computer ist Ressourcen schonend und leistet einen wichtigen Beitrag zum globalen Umweltschutz. In vielen Arbeitsbereichen, wie etwa im Medizinumfeld ist aber auch die unmittelbare Umgebung wichtig.

eD: Was meinen Sie genau?

Helmut Müller: Besonders in aseptischen Bereichen ist Hygiene das A und O. Deshalb ist uns ein auch in dieser Hinsicht emissionsfreies hygienisches Systemdesign besonders wichtig: all unsere Systeme verfügen über ein lüfterloses, rundum geschlossenes Gehäuse und sind komplett desinfizierbar. Für die Bedienung empfehlen wir hygienische Touchscreens. Schwer zu reinigende Tastaturen, sind dagegen oftmals wahre Keimoasen. Nicht zuletzt gibt es ohne Lüfter auch keine Lärmbelästigungen durch lauten Betrieb. Ideal für den Einsatz am Patientenbett auf der Intensivstation.

eD: Klingt, als müsste man bei der Entwicklung von Green-IT eine Menge berücksichtigen?

Helmut Müller: Ja, genau. Umweltschutz lässt sich eben nicht nur auf den Aspekt Energieverbrauch reduzieren. Aber auch die ökonomischen Aspekte dürfen nicht zu kurz kommen. Das muss man ganz pragmatisch sehen: Wo es sich rechnet, ist Umweltschutz besonders erfolgreich. Und das ist ja das Gute an einem ganzheitlich bedachten Green-IT Konzept: Das was z.B. austauschbare Prozessormodule zunächst einmal mehr kosten, spare ich durch die längere Standzeit und den wartungsarmen Betrieb des Systems locker wieder ein. Denn im Vergleich zum Kauf eines komplett neuen PCs ist der modulare Austausch von Komponenten bis zu 75% günstiger. Rechnen Sie das mal hoch auf den IT-Bestand allein nur einer Krankenhausstation oder gar des ganzen Hauses. Daher verfolgen wir mit unserer Produktreihe Penta G.R.E.E.N., die übrigens kürzlich das Patent erhalten hat, auch genau diesen ganzheitlichen Ansatz. G.R.E.E.N steht dabei nämlich für Germless, Resource-saving, Ecological, Economical und Noiseless.

PENTA ADLINK Technology GmbH
www.penta.de

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