Mit einem Click in die Zukunft

Mit einem Click in die Zukunft

Der Bereich der Rundsteckverbinder ist im Umbruch. Steigender Beliebtheit erfreuen sich werkzeugfreie Verriegelungstechniken nach der Push-Pull-Methode. Mit dem neuen M12 Push-Pull adressiert Harting den Markt der Automatisierung und entwickelt sich vom Bahnsektor aus weiter.

Design office ist die Übersicht und gut geeignet für den Titel (Bild: Harting Technologiegruppe)

Design office ist die Übersicht und gut geeignet für den Titel (Bild: Harting Technologiegruppe)

Im Rahmen der Normungsarbeit, die der Elektronikanbieter Harting aus Espelkamp aktiv mit vorantreibt, sollen nun die passenden allgemeingültigen Standards für M12-Push-Pull-Verriegelungen gefunden werden. Diese schaffen Investitionssicherheit beim Kunden und werden dem Anspruch des M12 als bekannte genormte Schnittstelle gerecht. Während die bisherigen Lösungen außen, auf stehenden Buchsen mit dem charakteristischen ‚Click‘ verrasten, kündigen sich die ersten Schritte auf dem Weg zu M12-Push-Pull-Buchsen an, die eine innen liegende Verrastung besitzen und damit ohne äußeren Kragen sehr flach verbaut werden können. Die Geschichte der Push-Pull-Verriegelung im Bereich M12-Steckverbinder liest sich wie ein Buch mit zwei Handlungssträngen. Zunächst wäre da Harting: Das Traditionsunternehmen aus Ostwestfalen ist schon länger mit der bekannten M12-Push-Pull-Lösung am Markt etabliert und vor allem im Bereich Transportation ein gesetzter Standard – bisher hat die Push-Pull-Verriegelung hier allerdings keine feste Norm inne. Dies soll sich nun mit der entsprechenden IEC Norm ändern.

Duett 2 wie 1, hier in der Frontansicht. (Bild: Harting Technologiegruppe)

Duett 2 wie 1, hier in der Frontansicht. (Bild: Harting Technologiegruppe)

Auf die Bahn ausgerichtet

Bei der Entwicklung des Harting-Protagonisten M12 Push-Pull lag von Anfang an der Fokus auf Robustheit. So wurde eine schnelle und werkzeuglose Verriegelung benötigt, die für jeden erdenklichen Zielmarkt geeignet ist. Schwerpunktmarkt für die Entwicklung waren die Bereiche Transportation und Schienenverkehr – raue Umgebungen also. Der dort eingesetzte Steckverbindertyp ist geschützt nach IP65/67, schock- und vibrationssicher nach IEC61373, hat mit seinem Vollmetallgehäuse auch keine Probleme mit EMV und er ist laut DIN EN45545-2 zudem brandschutzkonform. Klingt nach einem Kapitel mit Happy End, das bereit ist, in eine Norm gegossen zu werden. Aber auch andere Branchenvertreter der Verbindungstechnik haben den Mehrwert der Push-Pull-Verriegelung für M12 erkannt und eigene Push-Pull-Konzepte zur Marktreife gebracht. Im Gegensatz zur Harting-Lösung zielen diese Konzepte jedoch eher auf den Markt der Automatisierung ab. Hier stehen andere Anforderungen im Fokus als im Bereich Transportation, weshalb auch die Lösungen am Ende unterschiedlich ausfallen müssen. Während im Schienenverkehr der Fokus auf absolute Robustheit und Zuverlässigkeit bei sehr harten Umgebungsansprüchen liegt, spielen in der Automation Platz und die damit verbundenen anderen Buchsen eine tragende Rolle. So sind die aus diesen beiden Entwicklungen resultierenden Buchsen verschieden und nicht miteinander kompatibel. Es ergibt sich, jeweils marktspezifisch, eine Koexistenz beider Systeme – sie sind so gleich und doch so verschieden.

Duett 1 zeigt Push-Pull Steckverbinder für versenkte und stehende Buchsen im Vergleich. (Bild: Harting Technologiegruppe)

Duett 1 zeigt Push-Pull Steckverbinder für versenkte und stehende Buchsen im Vergleich. (Bild: Harting Technologiegruppe)

Eine Norm mit zwei Gesichtern

An diesem Punkt standen Branche und Gremien auf dem Weg zur Normung und einer einheitlichen Lösung vor einem Dilemma: Zwei Lösungen in eine Norm gießen? Sie scheinen auf den ersten Blick ähnlich, sind jedoch für ganz verschiedene Einsatzfelder konzipiert und können nicht willkürlich getauscht werden. Letztendlich konnte es nur die Norm sein, die beide Lösungen zu einer gemeinsamen Push-Pull-Thematik zusammenfasst und diese ihren jeweiligen spezifischen Anwendungen zuordnet. Die Harting M12-Push-Pull-Variante ist mittlerweile ein gängiger Standard in der Bahn, gleiches gilt für die Lösung in der Factory Automation, die das Unternehmen mit vorangetrieben hat. Am Ende steht eine IEC61076-2-010, die den Anwendern in der Factory Automation ein übergreifendes System aus M12-Steckverbindern mit einfacher und zeitsparender Push-Pull-Verriegelung bietet. Doch damit soll die Geschichte noch nicht zu Ende sein: Da die bisherigen M12 Push-Pull nur auf stehende und aus einem Gerät herausragende Buchsen aufgesteckt werden können, bedarf es einer zusätzlichen Lösung für platzsparende Buchsen, die versenkt und bündig mit Gerätegehäusen abschließen. Diese Lösung erfordert wiederum einen in die Buchse einsteckbaren M12 mit völlig neuer Verriegelung. Gleichzeitig müssen auch diese neuen Buchsen rückwärtskompatibel normale Schraubsteckverbinder in M12 aufnehmen können. Konstruktiv betrachtet beginnt hier ein ganz neues Kapitel.

 (Bild: Harting Technologiegruppe)

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Harting Technologiegruppe
www.harting.com

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