Sicherheitsverantwortliche dürfen 5G nicht ignorieren

Neue Herausforderungen

Sicherheitsverantwortliche dürfen 5G nicht ignorieren

Die nächste Generation von Mobilfunknetzen bietet Download-Geschwindigkeiten, die bis zu 100 oder sogar 1.000 Mal schneller sind als 4G. Die Latenzzeit wird von über 50ms auf 1ms reduziert. Das ist schneller als das menschliche Gehirn.

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(Bild: ©영주 조/Fotolia.com)

5G wird in der Lage sein, eine unglaubliche Anzahl von einer Million Geräte pro Quadratkilometer zu unterstützen. Diese Fortschritte werden eine breite Nutzung autonomer Fahrzeuge voranbringen, während die reduzierte Latenzzeit es Chirurgen ermöglichen wird, Operationen mit Robotern aus der Ferne durchzuführen. Jedoch warnen die IT-Sicherheitsexperten von Palo Alto Networks: 5G schafft auch Probleme für die Cybersicherheit. Eine 5G-betriebene Welt wird immer stärker vernetzt sein, da noch mehr Daten zwischen Geräten und Anwendungen ausgetauscht werden. Dies vergrößert aber auch die Oberfläche für Cyberangriffe. Autonome Fahrzeuge werden Daten mit anderen Fahrzeugen, mit Verkehrsmanagementsystemen und lokalen Kommunikationsinfrastrukturen austauschen. Eine ähnliche Vernetzung wird für Roboter, Wearables, Mixed-Reality-Anwendungen und den Einzelhandel gelten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Latenzzeit auf nahezu Echtzeit zu beschleunigen. Effektive Cybersicherheit verlangsamt diese, da Daten auf Bedrohungen hin analysiert werden müssen. Die Zeit, in der Bedrohungen auf das Netzwerk treffen, wird durch 5G jedoch kürzer. Die Zeit, um das Netzwerk zu schützen, wird ebenso kürzer sein. Unternehmen sollten jetzt prüfen, ob ihre aktuellen Sicherheitslösungen den kommenden Anforderungen gewachsen sind. Eine wirksame Maßnahme ist die Nutzung von Zero-Trust-Netzwerken. Dabei geht man davon aus, dass jede Person oder jedes Gerät eine potenzielle Sicherheitsbedrohung darstellt und beschränkt deren Zugang auf den spezifischen Bereich, den sie benötigen. Zum Beispiel erhalten Marketingmitarbeiter nur Zugriff auf Marketingdaten, nicht aber auf Finanzdaten, etc. Die Aufgabe, ein Zero-Trust-Netzwerk aufzubauen, ist vergleichbar mit der Nachrüstung der Sicherheit eines Gebäudes. Anstatt, dass jeder durch ein einzelnes Schloss an einer Tür passieren muss, gibt es 200 Mitarbeiter, die 200 Türen mit jeweils einem eigenen Schloss benutzen. Die Sicherheitsabteilung muss das Verhalten der Mitarbeiter beobachten und herausfinden, welche Personen durch welche Türen gehen und entsprechend die Schlüssel vergeben. Wichtig ist auch die Überwachung von Risiken Dritter und die Sicherstellung, dass Unternehmen in der Lieferkette über starke Cybersicherheitskontrollen verfügen. Das Gesundheitswesen, vernetzte Fahrzeuge und Industrie 4.0 werden gemeinsame Ökosysteme auf 5G sein. Die Sichtbarkeit aller an der Lieferkette Beteiligten ist von entscheidender Bedeutung. Das bedeutet, dass alle Akteure identifiziert und die Sicherheit für alle Akteure gewährleistet werden muss. 2020 sollen die ersten 5G-Netze bereits in Betrieb gehen, bis 2025 wird eine breite Verfügbarkeit prognostiziert. Sicherheitschefs müssen damit beginnen, die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, um 5G nutzbar zu machen, damit 5G nicht zu einem Szenario der Unsicherheit und Gefahr wird.

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